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Stoppen wir die Manipulation, statt der Spekulation!

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Vor einigen Tagen wurden die Untersuchungsergebnisse zur Pleite von Lehman Brothers veröffentlicht und ich bin erstaunt darüber, dass so wenig darüber berichtet wird. Nicht wirklich überrascht, denn das passt in mein “Weltbild”, dass über die wirklich wichtigen Probleme unserer Zeit nicht geschrieben und gesprochen wird.

Es wird laut und deutlich versucht den Spekulanten das “Handwerk” zu legen, denn offensichtlich sind die ja an allem Schuld. Sie stürzen ganze Staaten in den Abgrund. Ohne diese “bösen” Spekulanten wäre es nie soweit gekommen, denn alles ist super und solide finanziert!

Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus und wer etwas davon versteht der sieht das oder will nicht sehen.

Der Bericht von Lehman Brother hat anschaulich gezeigt was zum Kollaps einer der großen Investmenthäuser unserer Zeit führte. Ich nenne es einmal – kreative Bilanzierung!

Dabei ist noch nicht klar, ob die Bilanzierungsmaßnahmen legal oder illegal sind, doch eins kann schon jetzt gesagt werden. Im Sinne der Erfinder der Bilanzvorschriften waren diese Kniffe sicherlich nicht.

Im Blog von Planet Money konnte ich eine gute und knappe Erklärung finden, wie diese Kniffe genau aussahen, denn ich bin im Bilanzierungsthema nicht so tief drinnen.

For example: If Lehman owned a bond that was worth $105, it would “sell” it on the repo market for $100. (The “105″ in Repo 105 refers to the fact that the assets were worth at least 105% of what Lehman was getting for them.)

This gap allowed the company to record the transaction as if it had been a true sale of the bond — despite the fact that, under the agreement, the company would repurchase the bond just a week or so after it had sold it.

Lehman would take the money it got from selling the bond and pay off some of its debts. Then, after it had issued its quarterly report, the company would borrow more money to repurchase the bond.

Lehman went big on this technique: In the second quarter of 2008 it used Repo 105 to move $50 billion off of its balance sheet, according to the Examiner’s report. (Planet Money Blog)

Kurz vor der Pleite wurden so 50 Milliarden US Dollar aus der Bilanz genommen, die dort eigentlich hineingehört hätten.

Höchst Zweifelhaft, doch wir wissen ja schon, dass so etwas nicht die Ausnahme sonder vermutlich die Regel ist. Ich möchte hier nur einmal auf Griechenland hinweisen und darauf, dass in der Finanzkrise die Bilanzierungsvorschriften für Banken massiv gelockert wurden; damit konnte vermieden werden, dass die Banken durch die sonst notwendigen Abschreibungen in die Pleite getrieben worden wären.

Diese Problematik ist auch der Grund warum ich dieser Megaralley seit März 2009 nicht getraut habe, doch bisher zeigt sich, dass es keine gute Strategie war, auf eine weitere Marktbereinigung zu setzen. Ich habe die Kräfte unterschätzt und mich von ihrer Machtlosigkeit davor täuschen lassen. Das Systemversagen ist bisher ausgeblieben und ich hoffe wir kommen darum herum. Aber wieder mal einen guten Trade würde ich trotzdem landen :D .

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